Was ist eigentlich Schmerz?
Es gibt unterschiedliche Arten von Schmerzsignalen im Körper, eine häufige ist der Alarmschmerz.
Ein Alarmschmerz ist ein Signal des Gehirns, der uns vor Schaden bewahren möchte. Er zeigt uns, dass eine bestimmte Bewegung/Belastung zu langfristigen irreparablen Folgen am Muskel-, Gewebe-, Band- und Knochenapparat führen kann. Die Ursache kann in einer bereits existierenden Schädigung liegen (z.B. Knochenbruch, Bänderriss, usw.), oder auch nur in einer kritischen Belastung (z.B. übermäßiger Druck auf ein Gelenk, Muskelbrennen, usw.).
Ob eine Schädigung vorliegt, sollte mit einem Arzt abgeklärt werden. Wichtig wäre auch zu hinterfragen, ob ein existierender Schaden auch wirklich für die Schmerzen verantwortlich ist!
In vielen Fällen sind zu hohe Spannungen in den Muskeln und Faszien die Ursache für die Beschwerden. Diese Spannungen werden durch verschiedene Faktoren hervorgerufen:
- Gleiche, einseitige Bewegungsmuster ohne entsprechenden Ausgleich, z.B. im Büro: viel sitzen, auf den Bildschirm starren, Maus benutzen
- Ungenutzte Winkel der Gelenke (Gelenke wollen in ihrem ganzen Umfang bewegt und genutzt werden)
- angehaltene Gefühle
- Traumatisierungen
- usw.
Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die muskuläre Spannung des Körpers im Lauf unseres modernen Lebens mit jedem Tag etwas zunimmt. Täglich halten wir die Luft an, verdrängen unsere Gefühle oder steigern uns unnötig in sie hinein. Wir kämpfen bewusst oder unbewusst gegen körperliche Symptome an, anstelle uns mit ihnen auseinander zu setzen und sie zu verstehen. Wir verharren in schwierigen Situationen, Lebensumständen und Beziehungen und sind aus unterschiedlichsten Gründen in Gewohnheiten gefangen. Schlechte Essgewohnheiten, Stress, Umweltfaktoren und Zeitnot kommen noch dazu. So wird die Anspannung im Körper jeden Tag ein wenig mehr, bis der Körper unseren Umgang mit ihm nicht mehr kompensieren kann.
Unserem treuen und unglaublich genialen Körper bleibt nichts anderes übrig, als uns einen Schmerz zu schicken, um uns mitzuteilen: "Wenn Du jetzt nicht etwas änderst, dann geht womöglich etwas kaputt!".
Wie oft haben Sie Schmerz als liebevollen Hinweis verstanden?